BAU KUNST! #2

Ausstellung bis 1. April 2024

Acht Künstlerinnen und Künstler machen mit acht Positionen anschaulich, welche Chancen und Möglichkeiten sich ergeben, wenn rechtzeitig im Dialog geplant und gestaltet wird. Die Ausstellung wurde kuratiert von Jan Kage.

Teilnehmende Künstler: Clemens Behr, Anina Brisolla, Julia Eichler, Jay Gard, Katharine Harvey, Stohead, Trak Wendisch, Various&Gould

In der Ausstellung, die von Mai bis September in den gemeinsamen Räumen der Galerie Borchardt und des Architekturbüros BAID gezeigt wird, werfen wir einen Blick auf Künstler, die in ihrer Arbeit auf architektonische Versatzstücke zurückgreifen und sie bis zur Irritation hin verfremden, mit hintergründiger Leichtigkeit und gelegentlichem Augenzwinkern. Julia Eichler und Clemens Behr sind hier zuvorderst zu nennen. Aber auch Trak Wendisch, der aus Platinen Stadtaufsichten zusammensetzt und einen kritischen Seitenblick auf Tendenzen der Stadtplanung wirft, die den Menschen nicht mehr als Maßstab und als Ausgangspunkt der Überlegungen wählt.

Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit der GALERIE BORCHARDT im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2023
Mehr Informationen unter www.architektursommer.de

STOHEAD, HARDER TO CRACK, 2019

STOHEAD, ASTRO SKANK, 2023

MAGAZIN ZUR AUSSTELLUNG

Das Magazin BAU KUNST!#2 versammelt mehrere bemerkenswerte Beiträge zum Thema und stellt acht künstlerische Positionen vor. Die Münchner Stadtbaurätin, Prof. Dr. Elisabeth Merk, die wir für ein Grußwort haben gewinnen können, verweist in ihrem überaus lesenswerten Beitrag auf ein Projekt, an dem sie bereits als Studentin mitgewirkt hat, auf den U-Bahnhof Westfriedhof München. Eine Lichtinstallation Ingo Maurers mit farbigen Halbschalen taucht die die rohen Betonwände in blaues Licht. Es steht beispielhaft für die Selbstverpflichtung einzelner Städte, Kommunen und Bundesländer, wie München und Düsseldorf, bis 1981 Hamburg, Teile der Bausummen öffentlicher Aufträge für die Vergabe von Aufträgen an Künstlerinnen und Künstler vorzuhalten. Nicht zufällig greift der Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Gerhard Matzig, in einem Essay, den wir Ihnen sehr ans Herz legen möchten, ein weiteres einschlägiges Beispiel auf, in dem Kunst und Bau als Ganzes gedacht wurden, die Düsseldorfer Wehrhahn Linie. Daneben verweist er, wie Elisabeth Merk, auf das von Otl Aicher für die Olympischen Spiele geschaffene visuelle Erscheinungsbild. Matzig plädiert dafür, und darin möchten wir uns anschließen, kunstvolle Räume zu schaffen, die man nie mehr vergisst, die mehr sind als die Summe der Teile, Bau und Kunst.

ANINA BRISOLLA, WORN VALUE (BLACK), 2021

ANINA BRISOLLA, WORN VALUE (BLUE), 2021

COVER JULIA EICHLER, RAMPE, POSITIV – NEGATIV, 2022

CLEMENS BEHR, TAG DER OFFENEN TÜR, 2016

CLEMENS BEHR, SKULPTURENMODELL, 2023

VARIOUS & GOULD, INTERVALL 4, 2022

Katharine Harvey, Shea's Victoria XXIV (detail), 2023